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Grünkohl – Das norddeutsche Superfood

Grünkohl – Das norddeutsche Superfood

Echte Grünkohlfans wie ich warten ab Mitte November sehnsüchtig auf den ersten Frost. Erst danach wird traditionell Grünkohl gegessen. Für mich ein Muss, sonst würde er mir, glaube ich, nicht schmecken. Bis vor einigen Jahren habe ich ihn immer nur klassisch gegessen; mit Wurst und Pinkel oder Kassler. Mittlerweile genieße ich ihn am liebsten vegetarisch. Warum das so ist, das findest du hier bei mir. Außerdem: drei unkomplizierte Rezepte für vegetarische Alternativen zum klassischen Grünkohlgericht.

Er ist grün, hat krause Blätter und ist für mich ein absolutes Highlight des Winters: Der gute alte Grünkohl. Liebevoll auch die „Palme des Nordens“ genannt. Als solche kenne ich ihn noch zu gut aus Omas Garten. Denn Oma hat gefühlt alles angebaut, was später dann immer kulinarisch verwandelt wurde. Im Sommer Erdbeeren. Im Winter Grünkohl. 
Dass Grünkohl ein klassisch norddeutsches Wintergemüse ist, war mir also klar. Was ich als Kind nicht wusste: Dass er in der kalten Winterzeit ein toller Vitaminlieferant ist. Grünkohl ein echtes Superfood – das wusste vermutlich meine Oma. Mir ist es erst heute bewusst.
Grünkohl - Palme des Nordens
Traditionell kommt Grünkohl bei uns mit Kartoffeln plus ordentlich Wurst und/oder Fleisch auf den Tisch. Winterzeit ist DIE Zeit für ‚Kohl und Pinkel‘ – Grünkohl mit geräucherter Grützwurst. Rund um das Traditionsgericht herrscht ein regelrechter Kult: In der kalten Jahreszeit wandern wir mit Familie, Freunden und Kollegen übers Land, ziehen einen Bollerwagen mit Getränken hinter uns her und spielen verrückte Spiele. Oder machen dabei sogar Sport – unser heiß geliebtes Boßeln. Krönender Abschluss dieser Kohltouren ist ein gemeinsames Grünkohlgelage im Landgasthof.

Unser heiß geliebtes Boßeln

Biologe forscht zur 'Palme des Nordens'

Grünkohl hat bei uns im Norden einen immens hohen Stellenwert. Die Städte Bremen und Oldenburg konkurrieren seit Jahrzehnten darum, wessen Spezialität die „Palme des Nordens“ denn nun ist. An der Universität Oldenburg gibt es sogar einen Grünkohl-Experten: Der Biologe Christoph Hahn forscht dort über die Sortenvielfalt des Grünkohls und über seine gesunden Inhaltsstoffe.

Grünkohl ist weltweit verbreitet, die regionalen Varianten unterschieden sich in Geschmack und Nährwerten. Italienische Sorten schmecken sehr mild, sie haben kaum Bitterstoffe, amerikanische Sorten dagegen enthalten viele Bitterstoffe und schmecken kräftig. Unter dem Gesundheitsaspekt, so hat Hahn herausgefunden, schneiden die deutschen Sorten am besten ab.

Fettbombe? Von wegen!

Grünkohl steckt voller Vitamine und Mineralstoffe, doch die Werte der verschiedenen Sorten variieren stark. Im Durchschnitt gilt: 100 Gramm frischer Grünkohl liefern mindestens 100 Milligramm Vitamin C, das ist die empfohlene Tagesdosis für einen Erwachsenen. Außerdem enthalten: Folsäure, Vitamin A und Vitamin E, Antioxidantien, Senföle, Karotinoide, mehr als 200 Milligramm Kalzium, fast 500 Milligramm Kalium, Magnesium, Phosphor, Eisen und Zink sowie mehr als vier Gramm Eiweiß. 

Und obwohl das krause Wintergemüse einen Zuckeranteil von zwei Prozent hat, bringen es 100 Gramm frischer Grünkohl auf nicht einmal 100 Kalorien. Ihr Image als fettige Kalorienbombe hat der Grünkohl zu Unrecht – das liegt allein an den traditionellen Rezepten mit Würsten, Fleisch und Co.

In den USA herrscht 'kale'-Hype

Ein echtes Superfood also, unser guter alter Grünkohl. In den USA ist um ihn ein richtiger Hype ausgebrochen. Wer auf Gesundheit und Fitness achtet, der hat den ‚kale‘ fest in seinen Speiseplan integriert. ’50 Shades of Kale‘ heißt ein populäres Grünkohl-Kochbuch, am ‚National Kale Day‘ ist Grünkohl-Feiertag angesagt. 

Allerdings kommt er in den USA anders als bei uns auf den Tisch: Roh oder nur kurz gekocht als Salat, püriert im Smoothie, blanchiert oder gedünstet als Beilage, als knusprige Gemüsechips. Was alles absolut Sinn macht, meint Grünkohlforscher Hahn: „Wird der Kohl mehrere Stunden gekocht, bleibt von den gesunden Inhaltsstoffen nicht mehr viel übrig.“

Ideal: Grünkohl und Käse

Also warum immer nur Grünkohl mit Pinkelwurst? Da ich immer gerne über den kulinarischen Tellerrand schaue, habe ich einige leckere neue Grünkohlgerichte für Gesundheitsbewusste und Vegetarier entwickelt. Eine tolle Alternative zur klassischen Küche ist die Kombination aus Grünkohl und Käse. Hier kommen drei ungewöhnliche und unkomplizierte Rezepte:

Grünkohlsalat

Grünkohlsalat mit Friesischer Hirtenkäse

Salate an sich sind super, doch in der kalten Jahreszeit will der Mensch etwas Warmes. Zusammen mit Peter Lachnicht, Chefkoch des Auricher Hotel Hochzeitshaus, hab ich daher ein Rezept für einen winterlichen, warmen Grünkohlsalat entwickelt. Der Clou unserer Kreation: Ein gekochtes Salatdressing mit Friesischer Hirtenkäse Salatwürfel

Grünkohl-Lasagne mit kräftigem Alt-Mecklenburger

Auch super lecker: Grünkohl mit Nudeln jeglicher Art. Ob zu den berühmten Käsemakkaroni „Mac’n Cheese“ oder auch als klassische Lasagne mit Grünkohl, Tomaten, leckerer Sahnesauce und naturgereiftem Alt-Mecklenburger Rahmig-Kräftig

Grünkohl-Lasagne
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Grünkohltarte mit Birne und Kürbis

Tartes sind eine prima Sache: Sie lassen sich sehr individuell belegen,  wunderbar vorbereiten und schmecken auch aufgewärmt noch richtig gut. Meine Version mit Grünkohl bekommt mit nussigem Hokkaido-Kürbis und reifer Birne eine besondere Note. Für den Extra-Pfiff sorgt würziger RÜCKER Küsten-Urtyp Kümmel.

Meine Einkaufstipps für Grünkohl:

Wer in Norddeutschland wohnt, bekommt von Anfang November bis Ende März überall frischen Grünkohl zu kaufen. Achte darauf, dass die Blätter schön grün und elastisch aussehen. Grünkohl aus der Dose schmeckt zwar auch, doch beim Haltbarmachen gehen viele der wertvollen Inhaltsstoffe verloren. Hat der Grünkohl bereits braune, welke Blattränder, musst du ihn noch am selben Tag verarbeiten. Frischer Grünkohl hingegen hält sich im Kühlschrank bei etwa zwei Grad drei bis vier Tage lang.

Grünkohl zubereiten

Frische Blätter zuerst von braunen, welken Spitzen befreien, dann vom Strunk schneiden. Bei Sorten mit langen Blätter auch sehr dicke Stiele entfernen und die Blätter in Stücke schneiden. Anschließend gründlich mit Wasser abspülen, um Erdreste zu entfernen. Wichtig: Die Grünkohlblätter erst kurz vor dem Kochen waschen, sonst verwelken sie schnell und schmecken nicht mehr.

Außerhalb der Grünkohl-Saison ist Tiefkühl-Grünkohl eine gute Alternative: Weil das Gemüse vor dem Einfrieren nur kurz blanchiert wurde, enthält es noch einen Großteil der Vitamine des frischen Grünkohls. Ein Tiefkühlvorrat lässt sich auch  ganz leicht selbst anlegen: Einfach frischen Grünkohl kurz blanchieren, abschrecken und portionsweise sofort einfrieren.

Unser guter alter Grünkohl ist ein echtes Superfood: Mit zig Vitaminen und Mineralstoffen stärkt er unser Immunsystem gerade in der dunklen, kalten Jahreszeit. Aber auch in die leichte und in die vegetarische Küche passt das grüne Wintergemüse perfekt. Kombiniert mit einer leckeren Käsespezialität kommt das feine Aroma des Grünkohls besonders gut zur Geltung.

Wie schmeckt dir Grünkohl am besten? Was ist das Grünkohl-Lieblingsgericht deiner Familie? Welche neuen, leichten Grünkohlrezepte haben dich überzeugt? Wie immer freue ich mich darauf von dir zu hören! Per E-Mail, über Facebook oder auf Instagram!

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Insa Rücker

Insa Rücker

Ich bin Insa Rücker, verheiratet und Mutter von drei Kindern. Gemeinsam mit meinem Mann Klaus leite ich die Familienmolkerei Rücker.

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