Die Geschichte einer Molkerei. Seit 1890.
Vor 130 Jahren hatte Eduard Wilhelm Rücker die Idee, dass sich mit der Herstellung von Butter und Käse Geld verdienen ließe. Für diese Idee zog er auf die Ostseeinsel Fehmarn. Wo er am 20. Mai 1890 die kleine Meierei in Vadersorf pachtete. Damit legte Eduard Wilhelm Rücker den Grundstein für unser Familienunternehmen. Aus dieser unternehmerischen Idee wurde bald eine Leidenschaft: Die Leidenschaft für Käse.
Seit 1890 hat sich unser Unternehmen ständig weiterentwickelt. Aber was geblieben ist, das ist die Leidenschaft. Für den Käse, aber auch für das Familienunternehmen. Sie ist der Antrieb, um weiter in Richtung Zukunft durchzustarten und um unabhängig zu bleiben. Wir stehen für ein wichtiges Stück Vielfalt und Verlässlichkeit am Markt.
Die Geschichte einer Molkerei. Jetzt auch zum Hören!
Herzlich willkommen bei der Familienmolkerei Rücker. Exklusiv für Sie hat die Hamburger Künstlerin Insina Lüschen unsere 130-jährige Geschichte für Sie eingesprochen. Wie ein Roman geschrieben, wie ein Roman gesprochen: Die aus Ostfriesland stammende Künstlerin versetzt Sie mit ihrer Stimme nicht nur ins 19. Jahrhundert, sie haucht der Geschichte Spannung und Leben ein. Wir empfehlen, das Buch chronologisch zu hören, aber natürlich können Sie die Kapitel auch epochenweise einzeln hören.
1890
Der Anfang - Eduard, der runde Tilsiter und die kleine Meierei auf Fehmarn
Der Ursprung der Molkerei Rücker liegt auf der Ostseeinsel Fehmarn. Man schreibt das Jahr 1890, in Deutschland beginnt die Industrialisierung, viele Menschen ziehen vom Land in die Städte. Bauern bilden erstmals Genossenschaften, und Eduard Wilhelm Rücker hat da eine Ahnung: Die Nachfrage nach Milch und Molkereiprodukten – zu dieser Zeit noch kostspieliger Luxus – wird steigen.
1926
Ein neues Geschäftsfeld entsteht: Gustav Rücker entwickelt den Butterversand, kauft die Butter anderer Meiereien auf und vertreibt sie Päckchenweise deutschlandweit mit der Reichspost. Der Versand ermöglicht den Handel in neue Märkte. Die „Goldenen Zwanziger“ tragen diesen Namen für Gustav zu Recht.
1932
Der Aufbruch - Gustav und der Schritt auf das Festland
Statt herzhaft wird es mild: Der eckige Edamer löst bei Rücker den runden Tilsiter ab. Gustav zieht mit Unternehmen und Familie von Fehmarn nach Altgalendorf. Und legt damit den Grundstein für die Privatmolkerei auf dem Festland. Butter verkauft er plötzlich heimlich. Sohn Paul muss in den Krieg. Für Menschen und den Betrieb geht es vor allem um eines: zu überleben.
1958
Nach Kriegs- und Lehrjahren übernimmt Paul das Familienunternehmen seines Vaters: außer der Molkerei ist das auch die Schweinezucht. Auf die muss er sich zunächst konzentrieren. Er verdient mit der Zucht mehr Geld, als mit der Molkerei. So finanzieren die Schweine das Wachstum der Molkerei. Denn im Herzen ist er Käsemeister, wie bereits sein Vater und Großvater.
1964
Paul Rücker kauft die Meierei in Oldenburg/Holstein
Die Branche ist im Aufbruch. Auch Paul Rücker träumt vom Wachstum seiner Molkerei. Die Aussichten sind rosig: Paul holt einen der besten Fachleute der Region in den Betrieb und seine Schweinezucht liefert weiterhin das Kapital für die Expansion des Familienunternehmens. Durch die Übernahme der viel größeren Meierei Oldenburg verarbeitet er nun 5,5 Mio. kg Milch im Jahr. Damit ist es Zeit für den ersten Sammelwagen. Nun müssen die Bauern nicht mehr zur Molkerei, sondern die Molkerei sammelt erstmalig die Milch der Bauern ein.
1966
Wer unabhängig bleiben will, muss wachsen. Mit dem Kauf verschiedener Meiereien in Schleswig-Holstein verdoppelt sich die jährliche Milchmenge innerhalb kürzester Zeit. Rücker zählt damit zu den Großmeiereien. Die jährliche Käseproduktion steigt. Unter dem Namen „Bunte Kuh“ verkauft Rücker Edamer, Butterkäse sowie Sahne, Butter und Joghurt.
1974
Paul Rücker kauft die Molkerei in Aurich
Paul Rücker wagt den Sprung von der Ost- an die Nordsee – denn Ostfriesland zählt zu den milchreichsten Regionen Europas. Paul übernimmt die Molkerei Aurich und baut sein Familienunternehmen hier schnell aus: Zunächst kommen eine Anlage zur Milchtrocknung und eine Butterei. Dann bindet Rücker neue Milchlieferanten an sich. 1985 nimmt Paul Rücker die erste und bis heute einzige nennenswerte Käserei in Ostfriesland in Betrieb. Schon hier bindet er seinen jüngsten Sohn Klaus mit ein.
1994
30 Jahre nachdem Paul Rücker in Oldenburg in Holstein eine beispiellose Erfolgsgeschichte begann, kehrt er nun zurück, um dort das Ende zu verkünden. Sein Sohn Klaus führt das Unternehmen in Wismar in eine neue Ära, wiederum mit jenem Produkt, mit dem alles begann: Naturgereifter Tilsiter.
1994
Auf zu neuen Ufern
In der langen Geschichte bricht man auf zu neuen Ufern: Das Ende der Produktion in Oldenburg/ Holstein löst von einem Tag auf den anderen eines der größten Probleme in Wismar. Statt Oldenburg steuern die Milchlaster nun Wismar an und liefern täglich Milch. Rücker konzentriert sich von nun an ganz auf Käse.
2001
Paul Rücker zieht sich aus der aktiven Geschäftsführung zurück. Die Söhne Thomas und Klaus übernehmen immer mehr Verantwortung. Und setzen die Wachstumsstrategie des Vaters fort: Die Ostsee-Molkerei Rücker wächst. Ebenso die Molkerei in Aurich, sodass auch die Verwaltung zunehmend größer wird.
2004
Die größte norddeutsche Privatkäserei
Die Ostsee-Molkerei Wismar wächst und wächst. Von anfangs 1800 Tonnen Jahresproduktion geht es mit der neuen Käserei auf eine Jahresleistung von nun 30.000 Tonnen Käse. Damit zählt Rücker zu den größten Privatmolkereien Deutschlands und wird zur größten Privatkäserei Norddeutschlands. Auch unter den Familienunternehmen wächst sie stetig.
2008
Auch die Söhne setzen weiterhin auf innovative Technik, um den besten Käse herzustellen: In Aurich entsteht eine neue Käserei für Hirtenkäse. Sie ist zu dem Zeitpunkt die modernste Anlage ihrer Art in Europa. Die Mitarbeitenden in Aurich sind stolz auf ihre neue Anlage.
2010
Der Schwenk zu Qualität
Klaus Rücker und seine Frau Insa übernehmen die Anteile von Thomas Rücker und bündeln damit die Anteile auf eine Eignerfamilie. Damit beginnt eine neue Ära im Familienunternehmen: Von der Verwaltung bis hin zur Produktion wird eine groß angelegte Qualitätsoffensive gestartet.
2011
Mit der Bündelung der Anteile leitet Klaus Rücker auch eine Strategiewende ein. Er hat erkannt, dass ein Familienunternehmen im Wettbewerb mit multinationalen Konzernen nicht auf Kostenführerschaft setzen kann. Also setzt er auf noch mehr Qualität. Und auf Marke. RÜCKER soll für exzellente Produkte, exzellenten Service sowie ein starkes Team stehen.
2012
Die neue Strategie – mit Marke
Sichtbar wird der Strategiewechsel mit der im Jahr 2012 eingeführten Dachmarke RÜCKER. Und sorgt mit diesem ganz anderen Design-Auftritt in der Molkerei-Welt für Furore. Ein modernes Herkunftskonzept mit exzellentem Käsegenuss, das ist neu. Das Unternehmen erhält mit diesem Markenauftritt zum ersten Mal ein Gesicht. Der Auftritt unterstreicht den Qualitätsanspruch und die unternehmerische Haltung.
2012
Zur Einführung der Marke RÜCKER ist Paul Rücker in Düsseldorf noch dabei. Marke war nie seine Welt. Aber er ist stolz auf den neuen Weg, den sein Sohn einschlägt. Zwei Wochen nach dem fulminanten Auftritt auf der Intermopro in Düsseldorf verstirbt Seniorchef Paul Rücker. Für die Familie, Mitarbeitende und Landwirte ist das ein riesiger Schock. Sein Tod reißt ein Loch, das lange ungefüllt bleibt.
2015
125 Jahre Familienunternehmen
Im Jahr 2015 wird das Unternehmen 125 Jahre alt. Die Marke RÜCKER entwickelt sich positiv und wird vom Handel sehr gut aufgenommen. Die Mannschaft steht hinter dem neuen Weg und ist bereit und zieht mit auf dieser neuen Reise. Allerdings liegt ein Schatten über diesem Jubiläum: 2015 beginnt auch die globale Milchkrise. Für das Familienunternehmen wird dies zur Belastungsprobe.
2016
Die Milchkrise hat ihren Höhepunkt im Jahr 2016. Für Rücker eine doppelte Krise, denn zeitglich beginnt der Bau des neuen Reifezentrums in der Ostsee-Molkerei Wismar. Klaus und Insa Rücker ernennen den langjährigen Mitarbeiter Markus Czeromin zum Geschäftsführer. Damit gibt es seit 2010 zum ersten Mal einen Fremdgeschäftsführer neben Klaus Rücker. Gemeinsam bündeln sie alle Kräfte und führen das Familienunternehmen gemeinsam mit der Mannschaft durch diese schwere Zeit.
2017
Das Unternehmen geht gestärkt aus der Krise heraus und nimmt das neue Reifezentrum an der Ostsee-Molkerei in Betrieb. Die Mannschaft hat Großartiges geleistet. Das neue Zentrum ermöglicht Rücker noch mal einen deutlichen Qualitätssprung bei naturgereiften Käsespezialitäten. Damit baut die Molkerei ihre Position als Qualitäts- und Marktführer für naturgereiften norddeutschen Käse weiter aus.
2018
Rücker investiert in Hartkäse
Der Markenaufbau bezieht sich für das Familienunternehmen nicht nur auf den Bereich Lebensmitteleinzelhandel. Denn Rücker ist viel mehr als schöne Verpackungen. Unser Selbstverständnis als Partner ist unser Markenkern für alle Vertriebsbereiche. Exzellenter Service und flexible Produktion sind Werte, die uns auch ausmachen. In der Ostsee-Molkerei Wismar investieren wir in Anlagen für weitere Hartkäse-Sorten.
2019
Wieder die Ostsee-Molkerei: 25 Jahre gehört sie nun zu Rücker. Wir haben sie vor dem Aus gerettet und zu einer großen Käserei entwickelt. Aus der die besten mecklenburgischen Käse herkommen: Alt-Mecklenburger und Alter Schwede. Darauf sind wir stolz. Nach 25 Jahren haben wir hier den Grundstein für eine eigene Käseaufschnitt- und verpackungslinie gelegt. Damit werden wir Ende des Jahres endlich alle Schritte – von der Käseherstellung bis zur Verpackung an einem Ort direkt an der Ostsee haben. Aber auch in Aurich geht es weiter: Mit einem neuen, unschlagbar guten Grillkäse, mit dem wir den Markt noch einmal richtig aufrollen werden.
2020
Wir freuen uns auf 2 Jubiläen
Wir blicken mit Freude auf 2020. Denn dann wird das Familienunternehmen 130 Jahre alt. Und es wird dann seit zehn Jahren von Insa und Klaus Rücker geführt. Damit ist es wieder wie am Anfang, 1890. Denn auch Eduard Wilhelm führte seine kleine Meierei gemeinsam mit seiner Frau.
2020
Aus dem Werksverkauf unserer Käsespezialitäten in Aurich ist ein ganz besonderes Schmuckstück geworden: Das Käsehaus. Damit laden wir unsere Kunden zu uns nach Hause ein – in das friesische Stadthaus aus dem Jahr 1927 am Werk Aurich, in dem bis vor einigen Jahren Insa und Klaus Rücker mit ihren drei Kindern wohnten. Weil die Molkerei perspektivisch Platz braucht, zogen sie aus. Um das Gebäude neu mit Leben zu füllen, entstand die Idee das Gebäude zu renovieren und es zu einem Ort für Genuss und Kultur zu machen. Im einstigen Esszimmer der Familie können Kunden tagesfrische Butter, Sahne sowie Käsespezialitäten kaufen, Kinder finden dort Platz zum Spielen, Interessierte können im einstigen Wohnzimmer die Geschichte der Molkerei erleben, und in „Insas Köken“, der früheren Familienküche, ist ein Kochstudio für die Käserezepte der Molkerei eingezogen.
2021
ZNU-Standard
Ressourcen schonen, Verbräuche senken, achtsam und nachhaltig wirtschaften: Wir bei Rücker denken langfristig, wir tragen umfassend Verantwortung, wir agieren nachhaltig. Zum Wohl unserer Mitarbeiter. Zum Schutz unserer Umwelt. Für die Zukunft unserer Gesellschaft. Daran und dafür arbeiten wir in einem starken, engagierten Team – und dabei lassen wir uns auch kritisch von außen messen. Deshalb haben wir uns externen Prüfern gestellt und sind vom Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU), einem praxisnahen Institut der Universität Witten/Herdecke, nach dem ZNU-Standard Nachhaltiger Wirtschaften für zunächst drei Jahre zertifiziert worden. Im Frühjahr 2024 übrigens erneut. Der Standard fordert von Unternehmen kontinuierlich nachhaltiger zu werden.
2021
Unsere Unternehmenskultur ist seit jeher von Innovationskraft geprägt: Eduard entwickelte seinen runden Tilsiter, Gustav betrieb den ersten Butterversand, Paul erfand eine Feta-Variante aus Kuhmilch und Klaus bringt mit RÜCKER Vega Lecker eine innovative vegane Linie auf den Markt. Auf Basis der einzigartigen heimischen Kulturpflanze Hanf. Die Grundidee der Marke mit ihren vier USP’s – vegan, Clean Label, heimische Rohstoffe, ernährungsphysiologisch wertvoll – macht Vega Lecker einzigartig unter den pflanzlichen Marken: hochfunktional, mit vielen Proteinen und Ballaststoffen sowie wertvollen Omega-3-Fettsäuren.
2022
Auricher Werk bekommt eigenes Verpackungszentrum
Nachhaltig wirtschaften bedeutet auch, die Transportwege in der Produktion so kurz wie möglich zu halten und die Arbeitsplätze zukunftsorientiert zu gestalten. Deshalb haben wir ein Verpackungszentrum in Aurich gebaut. So sichern wir erneut die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens. Denn Stillstand ist Rückschritt. Das wusste schon unser verstorbener Seniorchef Paul Rücker.
2024
Zum 1. Juli 1974 kaufte Paul Rücker die Molkerei Egels. 50 Jahre später gehört Rücker mit seinem Hauptsitz in Aurich zu den größten Privatkäsereien in Deutschland. Inzwischen, in der vierten Generation von Sohn Klaus persönlich geführt, verarbeitet wir rund 700 Millionen Kilogramm Milch jährlich. Unsere Leidenschaft für natürlichen Käse ist auch heute noch die beste Voraussetzung, um auch zukünftig unabhängig erfolgreich zu sein. Neu hinzugekommen ist unsere Expertise für pflanzliche Spezialitäten, die uns als Familienunternehmen ein weiteres Standbein in die Zukunft sichert – für die Ernährung von morgen.
2024
RÜCKER Vega Lecker gibt es ab sofort in Bio-Qualität
Jetzt Bio drauf, weil Bio drin! Bei unserer innovativen pflanzlichen Produktlinie RÜCKER Vega Lecker gehen wir einen weiteren, nachhaltigen Schritt und stellen alle Zutaten auf Bio-Qualität um. Unsere Hero-Zutat – der Hanf – war ja ohnehin schon in Bio-Qualität. Und da Vega Lecker bereits seit Anfang an ohne Zusatzstoffe, ohne gehärtete Tropenfette und Aromen auskommt, ist auch hier die logische Weiterentwicklung, die Produkte in zertifizierter Bio-Qualität anzubieten. Seit Juli 2024 gibt es von Vega Lecker den Bio-Mozzalina Natur bzw. Basilikum und die Bio-Taler Natur bzw. Kräuter.