Weideaustrieb und Frühlingsanfang, das gehört bei uns im Norden einfach zusammen. Entlang der Nord- und Ostsee, aber auch andernorts schicken die Landwirte wieder ihre Milchkühe auf die Weide. Vom frischen Futter profitiert der Rohstoff Milch – und damit die Qualität der RÜCKER Produkte. Ein Besuch bei unserem Küstenbauer Jens Damm in Ostergroden.
Wenn die aufgehende April-Sonne die weitläufigen Wiesen rund um den Hof Ostergroden in Ostfriesland in frühlingshaftes Licht taucht, ist Küstenbauer Jens Damm mit seinem Team schon seit 5:30 Uhr im Einsatz. Wie jeden Morgen werden als Erstes die 140 Kühe gemolken, danach laufen sie auf die grünen Weiden am Hof, um sich das frische, saftige Gras schmecken zu lassen.
Ein absolutes Highlight auf dem Hof ist in diesen Tagen der Weideaustrieb: Es ist der Tag im Frühjahr, an dem die Tiere nach den Wochen und Monaten des Winters im Stall zum ersten Mal wieder nach draußen auf die Wiesen rund um den Ostergroden dürfen. „Vor mehr als 400 Jahren haben die Menschen hier dieses Land der Nordsee abgerungen, indem sie neue Flächen eindeichten, die so genannten Groden“, erklärt Damm, ein gelernter Landwirt. „Ostergroden bedeutet so viel wie ‚der östliche Groden‘. Das alles hier ist Marschboden. Diese Bodenart speichert sehr gut Wasser, außerdem ist der Boden sehr nährstoffreich. Entsprechend hochwertig ist das Gras, das auf unseren Weiden wächst.“
Weidehaltung passt zur Landschaft
Damm ist einer von etwa 500 Landwirten in den norddeutschen Küstenregionen, von denen Rücker oft schon seit Jahrzehnten den Rohstoff Milch bezieht. Als milchverarbeitendes Unternehmen unterstützen wir ‚Weideland Niedersachsen‘, eine Initiative der niedersächsischen Landesregierung.
Ein Fokus der Initiative ist, dass Milcherzeuger ihre Kühe mindestens 120 Tage im Jahr für mindestens 6 Stunden auf die Weide lassen. So hält ein Großteil unserer Partnerhöfe die Tiere, vor allem in Ost-Friesland. Die Weidehaltung passt zum Profil der Landschaft: Viele Flächen entlang der Küsten und Flussmarschen lassen sich landwirtschaftlich ohnehin nur als Dauergrünland, also als Weideland, nutzen. Während der Anteil der Weidehaltung deutschlandweit bei 42 Prozent liegt, sind es bei unseren Lieferanten gut 90 Prozent.
Riesiges frisches Grasbüffet
Die Frühjahrssonne und immer wärmeren Temperaturen geben dem Weidegras am Ostergroden einen ordentlichen Wachstumsschub. „Unsere Milchkühe haben hier ein riesiges frisches Grasbüffet für sich“, sagt Damm. Mehr als 60 Hektar Dauergrünland gehören zu seinem Hof. „Ich bin überzeugt, dass die Weidehaltung, also die selbstständige Futteraufnahme und das freie Bewegen der Kühe auf den Wiesen, die tiergerechteste Haltung ist, die wir ihnen geben können“, sagt Damm. Beim Gang über die Wiesen klopft er hier und da einer seiner Milchkühe auf den Rücken, manche liegen entspannt im Gras und käuen wieder, „um wunderbare Milch“ zu produzieren, wie der Landwirt es formuliert.
Die Milch seiner Kühe, sagt Damm, sei eine ganz andere als die Milch, die Kühe aus Stallfutter geben. Woran das liegt? Ganz einfach, sagt Damm. „Milchkühe, die auf der Weide laufen, futtern frisches Gras, Kräuter und Blumen. Dadurch nehmen sie viel mehr Vitamine und andere natürliche Nährstoffe auf als Kühe, die kein Weidegras fressen.“
Besonders streichzarte Butter
Das vitamin- und nährstoffreiche Weidefutter wiederum bedeutet einen besonders hohen Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen und Vitaminen in der Milch. Davon profitieren wir bei Rücker bei unseren Produkten, darunter unsere Küstenbauernbutter und Küstenbauernsahne. Denn mit Milch aus Weidehaltung stellen wir auch Butter und Sahne her. Weidemilch bedeutet nicht nur viele gesunde Nährstoffe im Molkereiprodukt. Aufgrund der Futterzusammensetzung macht Weidemilch unsere Küstenbauernbutter besonders streichzart.
Sommerlich gelb: Die Mai-Butter
Etwas ganz Besonderes, von Natur aus exklusiv, ist die so genannte Mai- oder Sommerbutter. Wir stellen sie aus der Milch her, die die Kühe ab Mitte April geben, sobald sie nach den Wintermonaten die ersten Male auf der Weide sind und das frische Frühlingsgras fressen. Mai-Butter ist qualitativ besonders hochwertig und vitaminreicher als die ohnehin schon sehr gute Küstenbauernbutter aus Weidemilch, die Rücker im weiteren Verlauf des Jahres produziert. „Die klassische gelbe Sommerbutter schmeckt einfach am allerbesten“, schwärmt Küstenbauer Damm.
Meine Rezepte-Auswahl
mit Küstenbauernbutter und -sahne
Auch in unserem ‚Das Käsehaus‘, Rückers Einkaufs- und Genussort direkt neben der Molkerei in Aurich, ist die sommergelbe Maibutter bei den Verbrauchern sehr gefragt. Besonders schätzen unsere Kunden den gehaltvollen Geschmack und die gute Streichfähigkeit.
Grün soweit das Auge reicht
Damit Damms Milchkühe möglichst viel Frischgras bekommen, schickt er sie vom Frühjahr bis in den Herbst hinein auf die Weide. „So früh wie möglich raus und so spät wie möglich rein“, sagt Damm. Er setzt seit jeher auf Weidehaltung – aus Überzeugung. „Wir haben hier einfach einen riesigen Standort-Vorteil“, erklärt der Landwirt. „Wir stehen mitten auf einer saftig grünen Weide – und nur zweieinhalb Kilometer Luftlinie von hier entfernt ist die Nordsee. Genau das ist es doch was die Küstenbauernmilch ausmacht und so besonders macht.“