Fertigsnacks stehen bei Kindern hoch im Kurs. Aber auch in gesunden Lebensmitteln steckt viel Coolness-Potenzial. Wie du das Pausenbrot für dein Kind zu einem Highlight seines Schultages machst, das verrate ich hier – inklusive einem tollen Brot-Rezept.
Die Sommerferien gehen in diesen Tagen zu Ende, die Schule geht wieder los. Einerseits gut, denn die Kinder sind wieder in ihrem festen Rhythmus. Andererseits gibt es manches, das ich vermissen werde. Zum Beispiel das Frühstück. In der Ferienzeit haben wir in der Familie sehr oft sehr lange gefrühstückt. In großer Runde am Küchentisch, jeder stellt auf den Tisch was er am liebsten isst, dazu ganz viel Zeit zum Zuhören – meine drei Kinder lieben dieses gemeinsame Ferienmorgenritual.
Jetzt heißt ihr Morgenritual: Sehr früh aufstehen, Waschen, Anziehen, pünktlich in der Schule sein. Für ein ausgiebiges Frühstück nehmen wir uns im Alltag meist keine Zeit, denn die Kinder haben kurz nach dem Aufstehen noch keinen Appetit. Mit ganz leerem Magen aber geht kein Kind aus dem Haus. Ein Joghurt, eine Banane oder eine Scheibe Brot müssen sie bei mir essen, da gibt es keine Diskussion. Denn sie benötigen Energie, um in Schwung zu kommen.
Den Energiespeicher auffüllen
Ihre Schulbrot-Boxen aber habe ich üppig gefüllt. Denn gerade wenn ein Kind früh morgens noch nichts essen kann, ist ein gesundes Pausenbrot umso wichtiger. Der Grund: Über Nacht leeren sich vor allem die Kohlehydrat-Reserven, aus denen das Gehirn die nötige Energie zieht. Entsprechend müssen Schulkinder ihren Energiespeicher wieder auffüllen, bevor es ans Lernen geht. Ein vollwertiges Frühstück versorgt den Körper mit allen Nährstoffen, um konzentriert und leistungsfähig zu sein.
Doch egal ob ein Kind ein guter oder schlechter Frühstücker ist – nach einigen Stunden sind die Energiedepots aufgebraucht. Also muss Nachschub her, um weiter konzentriert dem Unterricht zu folgen. Höchste Zeit für das gesunde Pausenbrot.
Vier Bausteine für den idealen Pausen-Snack
Die ideale Zwischenmahlzeit in der Schule besteht für mich aus vier Bausteinen:
1 - Vollkornbrot
2 - Milch oder ein Milchprodukt
3 - Frisches Obst und Gemüse
4 - Ein ungesüßtes Getränk
Diese wenigen Komponenten im Schulfrühstück liefern bereits alle wichtigen Nährstoffe, die Kinder für ein gesundes Heranwachsen brauchen.
Immer wieder was Anderes
Wobei man bei ihnen mit dem Gesundheits-Faktor natürlich nicht punktet. Mini-Schoko-Croissants, Salami-Sticks, Schokoriegel, Fruchtmus im Ausquetsch-Pack – solche Fertigsnacks stehen bei unseren Werbung-affinen Kids nun mal hoch im Kurs. Überzeugen kannst du sie mit dem Umweltaspekt: Nachhaltigkeit fängt bei einem selbst an. Und mit selbstgemachten, in eigenen Dosen verpackten Schulbroten leistet jedes Kind einen Beitrag. Denn in gesunden Lebensmitteln steckt viel Coolness-Potenzial. Wie du mit einem selbst gemachten und vollwertigen Pausensnack die fett- und zuckerlastige Industrieware um Längen schlägst, dazu habe ich einige bewährte und unkomplizierte Tipps.
Essen ist Liebe. Und Mama bereitet dir dein Essen zu. Das ist doch schon was, oder? Aber jeden Tag Dasselbe essen, das wird schnell langweilig. In der Pausenbox sollte daher immer mal wieder etwas Neues zu finden sein. Hier kommen einige Ideen wie du beim Schulsnack zuverlässig für Überraschungen sorgst:
Vollkornbrot ist in zig Sorten zu haben.
Aber auch Knäckebrot, Toastbrot, Bagel und Wrapbrot gibt es in der gesunden dunklen Version. Manchmal backe ich sogar selbst, das mögen die Kinder am liebsten.
Knackig und bunt
Salatblätter, dünne Paprikastreifen, Tomaten- oder Gurkenscheiben machen das belegte Brot knackiger und bunter.
Aufpeppen
Frischkäse lässt sich mit kleinen Paprika- oder Radieschenwürfeln, Kresse oder fein gehacktem Basilikum aufpeppen.
Gesundes anders serviert
Obst- und Gemüsestücke, Trauben oder Kirschtomaten machen auf einen Holzspieß gesteckt besonders viel her.
Das Trend-Food „Oats“ eignet sich auch für die Schulpause.
Dafür weichst du Haferflocken über Nacht in Milch oder Joghurt ein. Am Morgen füllst du sie zusammen mit frischen, klein geschnittenen Früchten Schicht für Schicht in eine dieser tollen Brotdosen mit festem Deckel und Löffel. Auch selbst gekochtes Apfelmus passt perfekt zu den Oats.
Knabberextras statt Süßkram
Ein kleines Papiertütchen mit Nüssen oder Mandeln, Trockenfrüchten oder Vollkornkeksen stillt den Heißhunger auf Süßes.
Das Auge isst mit
Bestrichen und belegt, dann zusammengeklappt und mit einem großen Keksausstecher in mundgerechte Form gebracht – so wird das Pausenbrot zum Highlight des Schultages. Und die Brotreste, die unweigerlich übrigbleiben, ergeben schon ein schnelles Frühstück.
Es muss nicht immer Brot sein
Ein selbst gemachter Früchtequark oder ein Müsli mit Joghurt sind tollte Alternativen zur Pausenstulle. Auch ein herzhafter Kräuter- oder Radieschenquark mit Gemüsesticks und Vollkorncrackern zum Dippen sind eine tolle Abwechslung.
Wie bleibt nun das Pausenbrot frisch und appetitlich?
Kommen saftige Zutaten auf das Brot, legst du am besten ein Salatblatt darunter, damit nichts durchweicht.
Obstschnitze werden nicht braun, wenn du sie mit etwas Zitronensaft beträufelst.
In einer Brotdose aus Kunststoff oder Edelstahl sicher verschlossen, bleibt das Pausenbrot in Form und der Schulranzen sauber. Ideal sind Dosen mit getrennten Fächern, so zermatscht nichts.
Und was wenn das Kind sein Pausenbrot trotz allem nicht isst?
Keine Panik. Schulanfänger sind es einfach noch nicht gewohnt, in festen und kurzen Pausen zu essen. Manche wiederum so von der neuen Welt so beschäftigt, dass sie es einfach vergessen. Mit kleinen Portionen und mundgerechten Stücken machst du es deinem Kind einfacher zwischendurch kurz etwas zu knabbern. Außerdem ist ein in der ersten Pause halb gegessenes Brot in der zweiten Pause schon fast trocken und entsprechend unattraktiv.
Eine gute Strategie ist übrigens das Kind in das Planen und Zubereiten seines Pausenbrots einzubeziehen. So lernt es wie wichtig du das gesunde Essen in der Schule nimmst und gesunde Ernährung allgemein nimmst. Außerdem spürt es wie wichtig dir seine Vorlieben beim Essen sind.
Nicht beliebt, aber wirkungsvoll ist es, wenn du die angekauten Pausen-Snacks kühlstellst und sie dein Kind abends essen lässt. Es macht ihnen deutlich, dass man Lebensmitteln nicht wegwirft. Und sie lernen schnell, die Sachen lieber in der Schule zu essen. Oder – machen wir uns nichts vor – geschickt mit den Mitschülern zu tauschen…
Nicht zuletzt sind natürlich wir Eltern die großen Vorbilder. Für mich ist klar: Wer sich ein selbst belegtes Sandwich, Obst und Gemüse mit zur Arbeit nimmt, der vermittelt seinen Kindern den Stellenwert von gesunder, ausgewogener Ernährung – egal an welchem Ort man isst.
Welche Erfahrungen hast du mit dem Thema Pausenbrot gemacht? Wie überzeugst du dein Kind davon in der Schulpause einen gesunden, selbst zubereiteten Snack zu essen? Schreib‘ mir doch deine Erfahrungen und Ideen!
3 Kommentare zu „Warum gesundes Pausenbrot so wichtig ist – und wie Kinder es lieben“
Gut zu wissen, dass Brot aus Vollkornmehl komplexe Kohlenhydrate liefert, die der Körper langsam abbaut. Mein Onkel macht seit der Lektüre dieses Beitrags Sandwiches für den Lunchbox seines Sohnes immer nur mit Vollkornbrot. Er möchte seinem Sohn die für eine produktive Teilnahme am Schulunterricht nötige Energie gewährleisten.
Hallo Frau Willner,
das ist eine handelsübliche Kastenform. Viel Spaß beim Nachbacken.
Wo bekomme ich denn die Brotbackform zu kaufen? Ich würde sehr gerne das Brot backen oder geht da auch ne normale Kastenform zum Brot backen? Grüße aus Dresden von Heike.