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Lebensmittel brauchen eine sichere Verpackung. Doch wie lässt sich Plastikmüll vermeiden?

Grundschüler zu Besuch bei Molkerei Rücker in Wismar

„Was tut ihr, um Plastikmüll zu vermeiden?“, fragten uns Schüler aus Wismar. Das ist ein komplexes Thema. Wir haben mit den Kindern darüber gesprochen. Denn Offenheit hilft jedem, zu verstehen – und zu verändern. 

Als Unternehmen bekommen wir bei Rücker natürlich jede Menge Post. Aber neulich kam ein ganz besonderer Brief an, den ich garantiert nicht vergessen werde. In feiner Schreibschrift geschrieben auf dem typischen Lineatur 3-Papier, wie ich es von meinen Kindern kenne. „Sehr geehrte Damen und Herren“, stand dort. „Was tun Sie dafür, dass die Umwelt sauber bleibt und kein Plastik mehr in den Kreislauf kommt?“ Verfasser des Briefes: Schüler der Seepferdchenklasse der Evangelischen Grundschule Robert Lansemann aus Wismar. Sie hatten den Brief während ihres „Antimüllmonsterprojekts“ geschrieben.

Der Brief der Kinder hat mich sehr bewegt. Denn wie sich Verpackungsmaterial reduzieren und Plastik vermeiden lässt, diese Themen spielen nicht nur bei uns in der Molkerei eine große Rolle. Auch zuhause in der Familie diskutieren wir mit unseren drei Kindern viel über solche Fragen. Weil mir als Mutter und als Chefin eines produzierenden Unternehmens das Thema Müll vermeiden so wichtig ist, habe ich der Schulklasse nicht nur persönlich geantwortet. Sondern sie auch zu uns in die Ostsee-Molkerei in Wismar eingeladen.

Briefanschreiben der Seepferdchenklasse in Wismar

Zeit für komplexe Themen

Für mich ist es entscheidend, dass wir als Unternehmen transparent sind. Themen wie Verpackungsalternativen oder Plastikmüll sind so komplex, dass sie sich nicht mit wenigen Sätzen erklären lassen. Man muss sich viel Zeit nehmen darüber zu sprechen, vor allem mit Kindern. Und wenn sich Kinder mit so einem wichtigen Thema bei uns melden, dann ist das für mich als Unternehmerin eine einzigartige Chance, in den direkten und ehrlichen Dialog zu treten. 

Bei Rücker haben wir eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich mit dem Thema alternative Verpackungen beschäftigt. Die Wahl der Verpackung ist bei uns teilweise noch ein Kompromiss. Denn wir müssen die technischen Anforderungen für den Schutz und die Haltbarkeit der Produkte (http://www.gesetze-im-internet.de/lfgb) stark berücksichtigen. Und wir müssen eine Reihe von Gesetzen einhalten (https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=celex%3A32004R1935). 

Die Seepferdchenklasse aus Wismar zu Besuch bei Rücker

Wie wir Verpackungsmüll vermeiden

Eine neue Verpackung auf den Markt zu bringen, das ist ein komplexer Prozess. Für einen mittelständischen Lebensmittelhersteller bedeutet es viel Zeit und Geld zu investieren. Dennoch wollen wir natürlich schon jetzt etwas unternehmen, um Plastikverpackungen zu reduzieren. Dazu habe ich mit meinem Kollegen Andre Detmers gesprochen, der sich um das Thema intensiv kümmert: In den vergangenen Jahren haben wir etliche Projekte umgesetzt, die das Verpackungsproblem angehen. 

An erster Stelle für uns steht: Weniger Verpackungen verwenden. Allein so wenig Verpackung wie möglich zu verwenden, bringt schon eine Menge, denn der beste Müll ist Müll, der gar nicht erst entsteht. Allerdings darf diese Strategie nicht auf Kosten der Produktsicherheit gehen. Die Sicherheit von Lebensmitteln ist uns als Hersteller nicht nur gesetzlich vorgeschrieben. Dass die Verbraucher unsere Käsespezialitäten jederzeit unbedenklich genießen können, das hat auch nach unserem unternehmerischen Selbstverständnis die allererste Priorität.

Unseren Friesischer Hirtenkäse Der Cremige verpacken wir mit einem zu 100 Prozent wiederverwertbaren Kunststoff. Das bedeutet: Die Verpackung lässt sich komplett in den Wertstoffkreislauf einbringen. Dabei sind natürlich unsere Kunden gefragt. Denn das Kunststoffrecycling funktioniert nur, wenn der Verbraucher die Verpackungen in der gelben Tonne oder im gelben Sack entsorgt.

Unseren Friesischer Hirtenkäse Salatwürfel füllen wir in ein Glas. Ist der Käse aufgegessen und das würzige Öl aufgebraucht, kommt das Glas in den Glascontainer. Der Deckel lässt sich ebenfalls problemlos recyceln. Er besteht aus Weißblech mit einer Kunststoffdichtung. Der Deckel lässt sich in einem  Sammelcontainer oder in der entsprechenden Tonne entsorgen und ist dank des geringen Anteils an Kunststoff recyclingfähig.

RÜCKER Friesischer Hirtenkäse

Die Ein-Kilogramm-Dose mit unserem Hirtenkäse besteht aus Weißblech. Auch die Dose ist komplett recycelfähig. Der Deckel der Ein-Kilo-Dose besteht zwar aus Plastik, so lässt sich die Dose einfach wieder verschließen. Aber auch der Plastikdeckel lässt sich über den Weg der gelben Tonne und des gelben Sacks recyceln.

Übrigens haben die drei Hirtenkäse-Verpackungen noch mehr Potenzial: Sie sind perfektes Material für kreative Upcycling-Ideen. Für unsere anderen Hirtenkäse-Produkte suchen wir derzeit nach alternativen Verpackungsoptionen.

Müll vernünftig recyclen

Noch lässt sich Plastikmüll nicht komplett vermeiden. Aber wenigstens können wir als Kunden und als Unternehmen den Müll sortenrein trennen und in den Recyclingprozess geben. Bei der Molkerei Rücker machen wir das bereits seit einigen Jahren. „Sauber sortiert“ heißt unser Motto, um möglichst wenig Restmüll zu verursachen. Denn der kann leider meist nur verbrannt werden. Da Kunststoff nicht gleich Kunststoff ist, trennen wir den Plastikmüll je nach Art des Plastiks. Zwei von drei Plastiksorten, die wir in unseren Werken verwenden, lassen sich recyceln. Mittlerweile haben die meisten unserer Mitarbeitenden das Mülltrennen verinnerlicht. Das Ergebnis: Die Restmüllmenge bei Rücker ist um bis zu 80 Prozent geschrumpft. Uns ist bewusst, dass das Recyceln von Kunststoffen viel Energie kostet und daher nicht als umweltfreundlicher Weg gelten kann. Aber so lange es für unsere Produkte keine Verpackungsalternative gibt, die sowohl Lebensmittelsicherheit als auch stabile Produktionspreise garantiert, können wir als Hersteller noch nicht auf Plastik verzichten.
RÜCKER Müllkonzept "sauber sortiert"

Verantwortung für die kommenden Generationen

Bei Rücker bleiben wir jedoch am Ball und versuchen unsere Produkte so umweltfreundlich wie möglich zu verpacken und lebensmittelgerechte Alternativen für Plastik zu finden. Wir sind uns als Unternehmen der Probleme bewusst, wir wollen etwas ändern, wir suchen intensiv nach grüneren Lösungen. Und wir sind auch bereit in diese neuen Lösungen zu investieren. Umwelt- und Klimaschutz liegt mir als Inhaberin eines Familienunternehmens und als Mutter besonders am Herzen. Ich sehe mich persönlich in der Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen.

Alle müssen ihr Verhalten ändern

Über diese vielen komplexen Themen haben wir mit den Kindern der Grundschule in Wismar gesprochen, als sie gemeinsam mit ihren Lehrern bei uns zu Besuch waren. Unser Werksleiter Cobers Mohr hat sich viel Zeit für die Gespräche mit den Kindern genommen. Und gleichzeitig hat er wichtige Anregungen für uns als Unternehmen gewonnen. So wurde es für alle ein interessanter und schöner Tag. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an die Seepferdchenklasse!

Grundschüler zum Werksbesuch bei Molkerei Rücker

"Antimüllmonster" der Seepferdchenklasse

Die ‚Antimüllmonster‘ der Seepferdchenklasse haben sehr viel gelernt in diesem Schulprojekt. Sie haben ihre Brotdosen soweit von Plastikmüll befreit, dass die Dose die einzige Verpackung ist. Sie haben mit Unternehmen wie uns gesprochen und sogar mit dem Wismarer Bürgermeister über ein Mehrwegsystem bei öffentlichen Veranstaltungen. Für ihr großes Engagement sind die Schüler nun Sieger beim Bundeswettbewerb „Energiesparmeister“ geworden und haben den Titel für das Land Mecklenburg-Vorpommern geholt.

Herzlichen Glückwunsch an die Lehrer und Schüler der Robert Lansemann-Schule! Ein toller Erfolg, ein beeindruckendes Engagement, ein echtes Vorbild. Denn ob Groß oder Klein, Alt oder Jung, Unternehmen oder Verbraucher, wir alle sind gefragt unser Verhalten zu ändern. Auf dem Weg zu weniger Plastikmüll und mehr Umweltschutz zählt schließlich jeder noch so kleine Schritt. 

Die Seepferdchenklasse im Wismarer Werk Rücker

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3 Kommentare zu „Lebensmittel brauchen eine sichere Verpackung. Doch wie lässt sich Plastikmüll vermeiden?“

  1. Sie haben Recht, dass das nicht unserem Anspruch genügen kann. Deshalb nehmen wir dieser Tage unsere eigene Anlage in Wismar in Betrieb, sodass von der Käseherstellung bis zur Verpackung alles an einem Ort ist. Damit zählen wir dann zu ganz wenigen Käseherstellern, die alle Schritte an einem Ort haben. Inklusive unserer Küstenbauernmilch – die garantiert, dass keiner unserer Partnerhöfe weiter als 80 km von der Küste entfernt ist – minimieren wir damit unseren CO-Abdruck sehr weit.
    Die ersten Verpackungen gehen just vom Band – in wenigen Wochen ist alles umgestellt.
    Bleiben Sie uns gewogen!

  2. Hallo Familie Rücker,

    Wir in Hamburg sind große Fans Ihrer Käsesorten und freuen uns ganz besonders, dass wir dabei den echt norddeutschen Genuss erleben dürfen.
    Leider mussten wir aber feststellen, dass Ihre Käsespezialitäten in Süddeutschland abgepackt werden ! Das kann aber doch nicht Ihrem Anspruch gerecht werden, nach „grünen Lösungen“ zu suchen, oder? Den norddeutschen Käse einmal durch die Republik zu karren und dann auch noch wieder zurück ist doch nicht nur teuer sondern auch besonders umweltschädlich und überhaupt nicht regional. Gibt es denn keine Betriebe in Norddeutschland, die das Abpacken zu angemessenen Preisen und klimaschonend übernehmen könnten? Dann wäre es perfekt, während so jeder Bissen von dem leckeren Käse immer einen schalen Beigeschmack hat

    In der Hoffnung, dass Sie bald eine adäquate Lösung finden grüßen wir Sie herzlich
    Heidi und Rudolf Trautwein

  3. Liebe Familie Rücker,
    super – Sie sind auf dem richtigen Weg! Finde es klasse, wie Sie auch die kommende Generation für das Thema sensibilisieren und über die Herausforderungen in der Umsetzung aufklären! 🙂

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Insa Rücker

Insa Rücker

Ich bin Insa Rücker, verheiratet und Mutter von drei Kindern. Gemeinsam mit meinem Mann Klaus leite ich die Familienmolkerei Rücker.

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