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Die Molke macht’s! Das Multitalent aus der Käseproduktion

Molke als Nebenprodukt der Quark- und Käseherstellung

Molke: Ob Schönheitsmittel, Gesundheitsbooster oder Schlankmacher – das Naturprodukt ist ein echtes Multitalent. Mit einer Jahrtausende alten Tradition: Der Legende nach setzte schon die altägyptische Königin Kleopatra auf Molke als Wundermittel für schöne, zarte Haut. Hippokrates, der griechische Urvater der Medizin, empfahl Molke als Heilmittel gegen Gicht, Rheuma, Nieren- und Leberleiden. Die alten Römer tranken Molke als Verdauungshilfe nach Fressgelagen.

Lange Zeit galt Molke als Heilmittel, geriet dann aber in Vergessenheit. Dabei ist das Nebenprodukt der Käse- und Joghurtherstellung ein wahres Schönheitselixier. Und dazu super gesund. Kein Wunder, dass Molke mittlerweile ein großes Comeback erlebt. Hier erfährst du aus welchen Gründen das alte Heil- und Schönheitsmittel wieder so gefeiert wird – und wie du Molke am besten einsetzt. 

Was ist Molke eigentlich?

Molke ist ein Nebenprodukt der Quark- und Käseherstellung. Damit die Milch fest wird, wird sie mit Milchsäurebakterien oder Lab versetzt. Dabei gerinnt der Proteinanteil in der Milch und trennt sich vom wässrigen Teil der Milch. Das Ergebnis: Käse oder Quark werden fest. Zurück bleibt eine Flüssigkeit: die Molke. 

Je nach Art der Käseherstellung sieht Molke anders aus. Aber meist hat sie eine milchig-grünliche Farbe. Auch der Geschmack fällt unterschiedlich aus. Entweder schmeckt Molke süßlich oder säuerlich. Sauermolke entsteht, wenn der Milch Milchsäurebakterien zugefügt werden. Süßmolke entsteht beim Verwenden tierischer Enzyme, dem Lab. Beim Herstellen von Hart- und Weichkäse entsteht Süßmolke, beim Produzieren von Quark und Frischkäse bleibt Sauermolke zurück.  

Doch egal ob Süß- oder Sauermolke: Der Nährstoffgehalt ist identisch.

Wie gesund ist Molke?

Eins gleich vorweg: Wer Milchzucker oder Milcheiweiß nicht verträgt, sollte Molke mit Vorsicht genießen. Es gilt besonders für Sauermolke. Sie kann bei Laktose-Intoleranz Magenbeschwerden und Durchfall verursachen. 

Alle anderen aber können sich freuen: Eine Reihe von Studien haben belegt, dass Molke viel Positives für unseren Körper bewirkt. Die Professorin Heike Bischoff-Ferrari geht sogar soweit zu sagen, dass Molke eines der wirksamsten Superfood überhaupt ist. Denn Molke ist ein sehr ursprüngliches und natürliches Lebensmittel. Es besteht zu 94 Prozent aus Wasser, dazu kommen Milchzucker und Molkeneiweiß. Besonders wertvoll an Molke ist jedoch der Rest: jede Menge wertvolle Mineralstoffe, Vitamine und Aminosäuren, die unser Körper braucht. Molke ist sehr reich an den Mineralstoffen Natrium, Kalium, Kalzium und Phosphor. Außerdem stecken in ihr die wichtigen B-Vitamine B1 und B2. Und mehr noch: Molke liefert sogar Eisen und Jod. Weil die Nährstoffe in der wässrigen Molke gelöst sind, kann sie unser Organismus schnell verwerten.

Für Vegetarier ist Molke eine tolle Eiweißquelle. Zwar ist der Eiweißgehalt mit weniger als ein Gramm pro 100 Milliliter relativ niedrig. Doch dafür ist er außergewöhnlich hochwertig: In Kombination mit den Aminosäuren der Molke kann unser Körper das Eiweiß besonders leicht aufnehmen und verstoffwechseln. 

Macht Molke schlank

Gesunde Molke zum Frühstück

Molke gilt als echter Schlankmacher. Kein Wunder: Da bei der Käseherstellung das Fett im Käse bleibt, ist Molke extrem fett- und kalorienarm, nur 25 Kalorien pro 100 Milliliter. Zugleich aber feuert Molke den Stoffwechsel und das Abschmelzen überflüssiger Fettmasse an, während der hohe Anteil Aminosäuren die Muskelmasse aufbaut. Und nicht nur Sportler wissen: Je mehr Muskelmasse, desto mehr Kalorien verbrennt der Körper auch im Ruhezustand.

Molke gilt als ideales Getränk während einer Fastenkur oder beim Abnehmen, da sie den Organismus mit gesunden Nährstoffen versorgt. Ein weiterer Vorteil: Das in geringen Mengen enthaltene, aber hochwertige Eiweiß verhindert, dass bei einer Diät körpereigenes Eiweiß aus dem Muskelgewebe nicht abgebaut wird. Dazu kommt: Das Kalium in der Molke kurbelt die Nieren an, eingelagertes Gewebewasser wird schonend ausgeschwemmt.

Willst du eine Molke-Fastenkur testen?

Hier sind meine drei entscheidenden Tipps:

  • Pro Halbjahr ein bis zwei Molketage einlegen. Wichtig dabei: Es müssen ruhige Tage sein, an denen du richtig ausspannen kannst. Am besten eignet sich ein Wochenende.
  • In den Tagen vor der Kur den Darm bereits mit leichter Nahrung entlasten.
  • Während der Kur täglich einen Liter Molke trinken, insgesamt pro Tag mindestens zwei bis drei Liter Flüssigkeit. Außerdem viel Obst und Gemüse essen.

Ist Molke gut für Sportler?

Molke ist besonders reich an den Mineralstoffen Natrium, Kalium, Calcium und Phosphor. Das macht sie zum perfekten Drink nach dem Sport, um den Verlust von Mineralstoffen durch das Schwitzen auszugleichen. Dazu kommt: der hohe Gehalt an Aminosäuren unterstützt die Regeneration der Muskeln und beugt Muskelkrämpfen vor.

Besonders interessant für Kraftsportler: das hochwertige Molkenprotein hilft beim Muskelaufbau. Die bei Sportlerinnen und Sportlern beliebten Eiweißkonzentrate sind jedoch nicht automatisch gut für die Gesundheit. Denn die Whey-Protein-Pulver enthalten nicht nur Molkenprotein, sondern auch künstliche Süßstoffe, Verdickungs- und Trennmittel.

Ist Molke gut für den Darm?

Molke ist nicht nur ein Schlankmacher und Powerdrink – sie bringt auch unsere Verdauung auf Trab. Die in Molke enthaltene Milchsäure unterstützt die gesunden Bakterien des Darms. Ein gesunder Darm wiederum ist die Basis für ein stabiles Immunsystem: Nur mit einer intakten Darmflora werden Nährstoffe aufgenommen und verwertet, krankmachende Keime bekämpft und gesundheitsschädliche Gär- und Fäulnisprozesse blockiert. Ein weiteres Verdauungs-Plus von Molke: Sie reguliert einen Säureüberschuss im Darm und hilft gegen Blähungen.

In welcher Form gibt es Molke?

Klassisch ist Molke als Getränkt erhältlich. Sie verdirbt wegen ihres extrem niedrigen Fettgehalts relativ rasch. Daher unbedingt im Kühlschrank aufbewahren und das Mindesthaltbarkeitsdatum beachten! Da der typische Molkegeschmack nicht jedermanns Sache ist, gibt es Molke im Handel meist gesüßt und mit Fruchtzusätzen. Noch besser sind natürlich selbst gemixte Molkedrinks. Dafür einfach pure Molke mit frisch gepresstem Fruchtsaft oder fein püriertem Obst mischen. Ebenfalls gut macht sich Molke in Quark- und Joghurtspeisen – sie werden mit Molke noch cremiger und nährstoffreicher. Wer Sauermolke weniger mag oder spontan Molke verwenden will: Süßmolkepulver aus Reformhaus, Apotheke oder Drogeriemarkt nur mit frischem Wasser mixen, fertig ist die Basis für köstliche Molkedrinks.

Bei den Molkenpulver gibt es verschiedene Arten: Das klassische Molkenpulver sowie Molkenproteinpulver. Für eine Molken-Kur oder Beauty-Anwendungen empfiehlt sich klassisches Molkenpulver. Es hat weniger Eiweiß als die Molkenproteinpulver, aber dafür all die guten Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe, die dein Darm und dein Immunsystem schätzen. 

Molkenproteinpulver hingegen sind vor allem für Sportler und Allergiker geeignet. Sie unterscheiden sich in Konzentrat, Isolat oder Hydrolysat – die Unterscheidung liegt darin, wie stark die Molke gefiltert wurde. Je feiner, desto höher ist der Eiweißgehalt und anders herum geringer der Anteil von Fett, Milchzucker und anderen Kohlenhydraten. Das Konzentrat hat dabei den geringsten Proteingehalt mit bis zu 80% Proteinen; dafür bleibt einiges an bioaktiven Substanzen übrig, die gut für dein Immunsystem sind. Beim Isolat beträgt der Proteinanteil bis zu 95% und das Hydrolysat geht auf 99% hoch. Dies ist sehr effektiv für den Muskelaufbau. Für die Gesundheit aber ist das Hydrolysat fragwürdig, da diese starke Filtrierung die wirklich guten Stoffe der Molke nahezu marginalisieren.

Macht Molke (noch) schön(er)?

Gut für die Gesundheit, mega für die Schönheit: Auch für Haut, Haare und Nägel ist Molke ein Superstar. Ihre Milchsäuren entfernen abgestorbene Hautzellen, Antioxidantien bremsen die Faltenbildung, Proteine regen die Zellregeneration an, Kalium wirkt gegen Cellulite. Das Ergebnis: strahlende Haut, feste Nägel, glänzende Haare. Dazu kommt: Ist der Darm intakt, spiegelt sich das auch in der Haut wider – unser Teint erhält einen natürlichen Glow.

Basis einer gesunden Haut ist ein intakter Säureschutzmantel. Er wirkt wie eine Barriere und schützt vor schädlichen Umwelteinflüssen, Trockenheit und Rötungen. Mit Molke-Pflege wird das natürliche Milieu der Haut erhalten und geschützt, der pH-Wert reguliert und der Feuchtigkeitshaushalt positiv beeinflusst. Das Geheimnis: Die Milchsäure in der Molke entspricht in ihrer Struktur der vom menschlichen Körper gebildeten Milchsäure. Milchsäure hilft, Feuchtigkeit zu bewahren, denn sie ist Bestandteil von wasserspeichernden Substanzen in der Oberhaut, die für eine gesunde Durchfeuchtung sorgen. Produkte mit Molke eignen sich daher besonders gut für trockene Haut.

Allgemein ist Molkekosmetik sehr gut verträglich und eignet sich für jeden Hauttyp, vor allem für empfindliche und zu Allergien neigende Haut. Cremes, Lotions und Masken mit Molke wirken bei sensiblen Hauttypen und -zuständen wahre Wunder. Aber auch unreiner Haut tut Molke gut: Der sanfte Peelingeffekt der Milchsäure verleiht ein ebenmäßigeres Hautbild. Selbst Pigment- und Altersflecken kann Molke lindern.

DIY-Pflege mit Molke

Verwöhnkosmetik mit Molke lässt sich ganz leicht selbst herstellen. Bloggerin und DIY-Expertin Cornelia Geerken alias ‚Smillas Wohngefühl‘ hat exklusiv für RÜCKER ein DIY-Seifenrezept auf Molkebasis kreiert. Wie du eine cremige, effektive Molkeseife selbst zaubern kannst, das erfährst du hier.

Hast du Lust auf ein effektives, natürliches Kosmetikritual à la Cleopatra?

Nichts einfacher als das! Hier kommt mein Beauty-Hack für ein Beauty-Bad mit Molke:

  1. 500 Gramm Naturjoghurt (3,8 Prozent Fett) auf einem dünnen Mulltuch über eine Schüssel hängen, die Molke über Nacht heraustropfen lassen, am Morgen in den Kühlschrank stellen.
  2. Am Abend ein warmes Bad einlassen, gut sieben Teelöffel Molkeserum dazu geben. Den Rest der Molke mit Honig und/oder Rosenwasser zu einer Gesichtsmaske anrühren, auftragen.
  3. Gut 20 bis 30 Minuten im warmen Wasser entspannen.
  4. Die Gesichtsmaske gründlich mit warmem Wasser abnehmen, danach das Gesicht dünn mit einer Feuchtigkeitscreme auf Molkebasis massieren.
  5. Den Körper nach dem Baden in eine weiche Decke wickeln, die Beine hochlegen. Dann durchatmen – und mal an nichts denken.

Gesundheitselixier, Schlankmacher, Fitness-Helfer, Beauty-Tool: Molke ist ein echtes Allround-Talent! Und das alles auf rein natürlicher Basis, ohne jegliche Zusatzstoffe. Und nicht zuletzt: Als Nebenprodukt der Käseproduktion ist Molke ein nachhaltiges Mittel – denn nichts wird verschwendet. Ziemlich ideal diese Molke, finde ich. 

Was sind deine Erfahrungen mit Molke? Wie und wofür benutzt du sie? Hast du Tipps für das Verwenden von Molke?  Schreib‘ mir einfach auf per E-Mail, über Facebook oder auf Instagram.

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Insa Rücker

Insa Rücker

Ich bin Insa Rücker, verheiratet und Mutter von drei Kindern. Gemeinsam mit meinem Mann Klaus leite ich die Familienmolkerei Rücker.

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