Die Landwirtschaft ist einer der wichtigsten Pfeiler unserer Gesellschaft. Lebensmittel in Hülle und Fülle, das ist alles andere als selbstverständlich. Das Erntedankfest ist daher ein Dankesagen an die Landwirte. Auch an unsere Küstenbauern – ohne sie gäbe es keine küstenfrischen Käsespezialitäten.
Brot und Brötchen, Obst und Gemüse, Milch und Milchprodukte, Fleisch, Wurst und Käse – das Angebot an Lebensmitteln ist enorm, die Auswahl oft riesig. Besonders wenn ich in einem großen Supermarkt bin, wird mir der Überfluss bewusst, in dem wir in Deutschland leben. Das ist nicht überall so. Statistisch gesehen hat jeder achte Mensch auf der Welt viel zu wenig zu essen, vor allem Kinder leiden an Hunger und Unterernährung. In Deutschland wissen viele ältere Menschen aus den Kriegsjahren noch selbst wie sich Hunger anfühlt.
Der heutige Überfluss ist nicht selbstverständlich
Ich versuche es mir immer wieder bewusst zu machen, dass ein gut gefüllter Kühlschrank und eine große Auswahl an Nahrungsmitteln nicht selbstverständlich sind. Dieses Bewusstsein leitet mich in meinem Umgang mit Lebensmitteln: Ich kaufe nur so viel ein wie nötig ist. Und verwandle Essensreste in neue Gerichte, so enden Lebensmittel nur ganz selten mal im Bioabfall.
Außerdem achte ich sehr darauf, wie meine Kinder mit Essen umgehen: Halb gegessene Pausenbrote kommen abends wieder auf den Tisch und um das Kochen am Wochenende kümmern wir uns so oft wie möglich gemeinsam. Für Kinder ist es wichtig zu erleben wie kostbar Lebensmittel sind. Unabhängig von ihrem Preis. Preiswert, das bedeutet für uns, dass die Dinge ihren Preis Wert sind.
Die Verbindung von Mensch und Natur
Ein Mal rückt das Bewusstsein für den Wert unserer Lebensmittel ins öffentliche Bewusstsein: Beim Erntedankfest. Gott für die Ernte zu danken, das gehörte zu allen Zeiten zu den religiösen Grundbedürfnissen. Im christlichen Glauben erinnert das Erntedankfest an die Verbindung von Mensch und Natur – ohne sie ist alles nichts. In der katholischen Kirche ist ein Erntedankfest schon seit dem 3. Jahrhundert belegt. Das für mich Schönste am Fest sind die aufwändig und liebevoll geschmückten Altäre in den Kirchen. Zucchini, Äpfel, Getreide und Kürbisse, Sonnenblumen und Trauben – zum Abschluss der Ernte sieht es in den Kirchen aus wie auf einem schönen Wochenmarkt. Zuhause in der Familie feiern wir Erntedank mit einem schönen Frühstück.
Für mich ist das Erntedankfest vor allem auch ein Danke sagen an die Landwirte. Schließlich ist Landwirtschaft ist einer der wichtigsten Pfeiler unserer Gesellschaft, wenn wir uns als Nation selbst versorgen wollen. Mein Dank gilt besonders unseren Lieferanten, den Küstenbauern – ohne sie gäbe es keine küstenfrischen Käsespezialitäten. Aus diesem Grund haben wir das Thema „ErnteDankeschön“ auch als Kommunikationsmotto für unser Herbst-Gewinnspiel (Teilnahmeschluss: 15. Sept. 2019) gewählt.
Deutschland, das Land der Ingenieurskunst und Industrie, ist immer auch ein Land mit starker Landwirtschaft geblieben. Trotz dichter Besiedlung wird die Hälfte der Landesfläche landwirtschaftlich genutzt, fast eine Million Menschen erzeugen in rund 275.400 landwirtschaftlichen Betrieben Waren im Wert von mehr als 50 Milliarden Euro im Jahr. Die Landwirte versorgen uns mit hochwertigen und sicheren Nahrungsmitteln. Sie gestalten und pflegen das Gesicht unseres Landes und sind wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Anker in den ländlichen Regionen.
Klimawandel trifft Landwirte als Erste
Was heute keine leichte Aufgabe mehr ist. Im vergangenen Jahr erfuhren viele Bauern außerordentlich stark, dass Wachstum und Gedeihen nicht nur von ihrer Arbeit abhängt, sondern auch von dem, was die Natur, das Wetter und das Klima bewirken. Wegen der drastischen Dürre im Sommer 2018 fielen die Ernten deutlich schlechter aus als zuvor. In diesem Jahr wird es hoffentlich besser aussehen. Denn dieses Jahr haben alle mit den Folgen des Vorjahres zu kämpfen. Und auch mit immer mehr Schädlingen.
Die Aussichten allgemein sind nicht gut. Viele heiße Tage im Sommer und lange anhaltende Hitzeperioden – das wird in Deutschland und in weiten Teilen Europas in Zukunft häufig sein, prophezeien Klimawissenschaftler. Die Forscher sehen dies als Folgen der Erderwärmung. Wirtschaftlich als Erste vom weltweiten Klimawandel betroffen sind in unseren Breitengraden die Landwirte.
Dank an die Erzeuger
Respekt und auch Dankbarkeit den Landwirten gegenüber liegt mir daher sehr am Herzen. Die vielen Erntedankfeste in ganz Deutschland sind eine gute Gelegenheit den Erzeugern unserer Lebensmittel Danke zu sagen.
Wie du das machen kannst? Wie wäre es mit einem Besuch auf einem Bauernhof, natürlich verbunden mit dem Einkauf frischer, regionaler Lebensmittel? Auch auf den Wochenmärkten triffst du Landwirte, die ihre Produkte verkaufen. Eine andere Option ist der Kontakt zu den Landfrauen. Sie arbeiten nicht nur in der Lebensmittelerzeugung, sie veranstalten auch viele unterschiedliche Projekte, um die ländlichen Regionen lebendig zu halten.
Meine Tipps für schöne Herbstfeste im Norden
Hier im schönen Norddeutschland gibt es unzählige tolle Erntedank- und Herbstfeste, mit viel Mühe und Engagement von Landwirten, Landfrauen und ganzen Dorfgemeinschaften organisiert. Klar, dass mir die Auswahl schwer gefallen ist. Letztlich habe ich mich für die Feste entschieden, bei denen wir auch mit unserer RÜCKER Käsekarre vor Ort sind.
2 Kommentare zu „Der Herbst, der bringt Trauben: Warum wir Erntedank feiern“
Super geschrieben, Frau Rücker!
Erntedank
Erntefest un Erntekron,
no harte Arbeit moien Lohn.
Mit Dank bind wi denn Erntekranz
fiert nu bi Musik un Danz.
De Dank, dat is dat Wichtigste
hulpen hett de Düchtigste.
De Düchtigste, dat is de liebe Gott
de bi us is in jeder Not.
Sünnenschien un Regen,
wi brükt nich to öwerlegen.
Segen kummt van üm dor boben,
wi könnt üm nich genog loben.
So hebbt wi jeden Dag us Brot,
us geiht dat doch wirklich goot.
Un trotzdem wüllt wi nich vergäten:
Nich jeder de hett satt to Eeten!
Veel’ kommt unschuldig in Not,
hebbt kien Geld för’t nödige Brot.
Dornoh schall een jeder streben:
vör anner’ ruhig mal wat geben!
Hella Mammen
Super